Krankenhäuser im Spannungsfeld zwischen Pandemiebetrieb und Normalität

Seit Anfang März hat die Corona-Pandemie auch in Deutschland weite Teile der öffentlichen Strukturen beeinflusst. Geschäfte und Restaurants mussten schließen und Krankenhäuser und Altenpflegeheime ihren Regelbetrieb verändern, um im Notfall auf das schlimmste vorbereitet zu sein. Der sogenannte Lockdown ist nicht nur für die Wirtschaft ein enormer Einschlag, auch Krankenhäuser mussten starke Einschnitte durch die Einstellung der Versorgung von Elektivpatienten hinnehmen. Belegungsrückgänge von 30 Prozent und mehr konnten verzeichnet werden. Somit stehen rund 150.000 Krankenhausbetten und ca. 10.000 Intensivbetten frei. 1
Letzteres ist durch die präventiven Maßnahmen und die Erhöhung der Intensiv-Kapazitäten zurückzuführen, auf die sich die politischen Entscheidungsträger geeinigt hatten.

Laut dem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz vom 30.04.2020 soll ein größerer Teil der Krankenhauskapazitäten wieder für planbare Operationen freigegeben werden. Diese elektiven Operationen wurden in den letzten Wochen verschoben. Aktuell sollen ca. 40.000 Intensivbetten – bei finanziellem Ausgleich – freigehalten werden. In dem Beschluss heißt es außerdem, dass die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen und die präzise Übersicht durch das Intensivregister diesen Schritt der Lockerungen zulasse. Dennoch sind alle Krankenhäuser weiterhin aufgefordert, die aktuellen Informationen aus dem RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung regelmäßig abzurufen und für Mitarbeiter und Patienten bereitzustellen.

In der jetzigen Situation wird deutlich, wie wichtig es ist, flächendeckend Krankenhäuser und Kapazitäten zur Versorgung zu haben.
Sollte es zu einer sogenannten zweiten Welle der Pandemie kommen, sind die Krankenhäuser materiell und logistisch vorbereitet und können effektiv handeln. Im Zuge der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass Krankenhäuser auf Krisensituationen optimal vorbereitet sind. Dazu bedarf es internen, interdisziplinär abgestimmten Pandemieplänen, die in einer übergeordneten Krankenhausalarm- und einsatzplanung eingebettet sind. Wodurch nicht nur für die Patientenversorgung relevante Schnittstellen berücksichtigt werden, sondern auch für den Schutz der Einrichtung, insbesondere sensibler Bereiche wie Gynäkologie, Neonatologie, Onkologie oder Intensivstation, erforderliche Maßnahmen definiert werden.

Die Praxis zeigt dabei, dass neben der Einrichtung von Isolationsbereichen und den erhöhten hygienischen Anforderungen an die Patientenversorgung auch Anpassungen bspw. im Wege- oder Personalkonzept in bestehenden Klinikstrukturen große Herausforderungen darstellen. Umso wichtiger ist es in dieser Situation, dass die Entscheidungsträger und Mitarbeiter von Krankenhäusern, aber auch Altenpflegeheimen und anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen durch Vorplanungen entlastet werden. Pandemien stellen dabei nur eines von vielen Szenarien dar, das die Leistungsfähigkeit dieser Einrichtungen in sehr kurzer Zeit hochgradig beeinflussen kann. Eine wichtige Grundlage für die Vorbereitung und Bewältigung derartiger Szenarien, zu denen auch Brände, MANV, Medienausfall, Unwetter etc. zählen, bildet der Krankenhausalarm- und einsatzplan (KAEP).

Gerne unterstützen wir Sie dabei, einen Krankenhausalarm und -einsatzplan individuell auf ihre medizinische Einrichtung anzupassen, oder ihren aktuellen Pandemieplan zu aktualisieren – sprechen Sie uns an!

Weitere Leistungen im Bereich der Krankenhauseinsatzplanung finden Sie hier .

Weitere aktuelle Informationen finden Sie unter folgenden Links:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html

Einzelnachweise:
(1) https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/schrittweise-und-verantwortungsvolle-wiederaufnahme-der-regelversorgung-in-den-kliniken-noetig/